redebeitrag

 

auf der Leipziger Friedensdemonstration am 10.02.2003

Liebe Anwesende,
mit Freude, Hoffnung und Mut stellen wir fest, daß die Bereitschaft wächst, gegen den angekündigten Krieg aktiv zu werden. Die Friedensbewegung - bundesweit und international - hat in den letzten Monaten einen gigantischen Aufschwung genommen!
- 20 bis 25 000 in München anläßlich der sogenannten Sicherheitskonferenz;
- weit über 500 000 in Washington am 18.Januar;
- 500 000 bis zu einer Million bei einer Kundgebung gegen den Krieg anläßlich des Europäischen Sozialforums in Florenz November letzten Jahres;
- und auch hier in Leipzig, vor Ort: anfangs einige wenige, am letzten Montag bis zu 6000, heute mehr als 10 000;
Zahlen, die eine eindeutige Sprache sprechen!

Liebe Anwesende,
das Erstarken der Friedensbewegung zeigt: Wir lassen uns nicht mehr hinters Licht führen; wir glauben denen schon lange nicht mehr, die mit Nebelbomben werfen und uns weismachen wollen, der angekündigte Krieg würde als Krieg gegen den Terrorismus, als Krieg gegen Massenvernichtungswaffen, als Krieg für Demokratie und Menschenrechte geführt werden.
Wir werden immer mehr, die wissen: Bei dem angekündigten Krieg geht es mal wieder nicht um Demokratie und Menschenrechte; es geht vielmehr um einen Zugriff auf die zweitgrößten Erdölvorkommen der Welt und strategisch um das Ziel, die Vormachtstellung auf der Welt weiter auszubauen.

Liebe Leipzigerinnen und Leipziger,
80% der Bevölkerung in Deutschland sind gegen den Krieg. Das reicht nicht aus! Kümmern wir uns alle gemeinsam darum, dass aus der schweigenden Mehrheit eine aktive Mehrheit wird! Um den Kriegskurs zu stoppen, muß die ganze Gesellschaft zu einer aktiven, lautstarken Antikriegsbewegung werden. Mit Massendemonstrationen, mit Blockaden vor US- und NATO-Einrichtungen, mit Streiks und Arbeitsniederlegungen!
Widerstehen wir allen Versuchen, die Friedensbewegung aufzuteilen in die "Guten" - mit nur Kerzen auf der Straße - und in die "Bösen" mit der Bereitschaft, zivilen Ungehorsam zu leisten.

Liebe Anwesende,
laßt uns alle ein machtvolles ein gigantisches Friedensnetzwerk bilden. Das fängt bei A wie Andacht an, geht über G wie Gebete hin zu W wie Widerstand und hört bei Z wie Zivilem Ungehorsam noch lange nicht auf.
Wir gehören alle zu ein und derselben Friedensbewegung, das heißt für den europaweiten Aktionstag gegen den Krieg am 15. Februar:
Sorgen wir dafür, dass wir in Berlin eine machtvolle Demonstration auf die Beine kriegen und alle, die nicht nach Berlin fahren, werden selbstverständlich an diesem Tag in Leipzig aktiv.

 

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